Loginbox

Moin @ all,

es scheint so, als wären Bootsmanöver zu unserer Zeit eher selten durchgeführt worden. Wäre interessant zu erfahren, wie es bei den „Großreedereien“ wie Hapag, NDL, HSDG, HANSA, EO und anderen gehandhabt wurde. Gibt es da vielleicht Erfahrungen?

Hier der Bericht über ein Bootsmanöver in Verbindung mit einer „Lustfahrt“ in den Gewässern um Narvik. Neben Häfen in Afrika und Südamerika haben wie mit der „Inge“ der Kölner Reederei (KR C.F.Ahrenkiel) oft in Narvik Erz geladen. In der Regel war das vor der Beladung mit einer Wartezeit vor Anker im Beisfjord, direkt vor Narvik verbunden (Es gab damals nur eine Erzpier).

Wie man sieht, hat dieses Boot einen Rumpf aus Metall und wurde mittels Schwerkraftdavits ausgesetzt. Um das Manöver und den geplanten Ausflug etwas gesellig zu gestalten, kamen neben einigen Crewmitgliedern auch Getränke und Verpflegung ins Boot. Da die geschützte Bucht wie ein Ententeich da lag, kam das Boot problemlos zu Wasser und nach einer Ehrenrunde um das Schiff wurde Kurs auf den inneren Beisfjord genommen. Die Würstchen in der Dose wurden vom Koch mit einer Lötlampe erwärmt, das Bier war auf Grund der Lufttemperatur kühl genug. Ein Zwischenstopp wurde zur „Pinkelpause“ ausgenützt.
Bleibt noch zu erwähnen, dass die Bierration so bemessen war, dass es zu keinen Ausfallerscheinungen kam und das Manöver ordentlich mit dem Aufhieven des Bootes endete.

Grüße aus Baden
Exmatrose


PS: Kann mir mal einer erklären, wie man die Anhänge in eine korrekte Reihenfolge bekommt? Meine Versuche über Dateinamen und Nummerierung waren erfolglos

Kleiner Zwischenfall auf der Ostsee zwischen Travemünde und Trelleborg

An einem schönen Sonntag wurde ich durch den durchdringenden Ton der Signalhupe aus meinem Mittagsschlaf gerissen. Die vortwährend langen Töne signalisierten Gefahr.
Also ´rauf auf´s Bootsdeck und hören was da so anliegt.
Es war ein Passagier, der wohl im angesäuselten Zustand über die Reeling gefallen war und nun dadurch das Bootsmanöver ausgelöst hat.
Also Schwimmweste angelegt, rein ins Boot und abwärts ging´s.
Zum Glück war die See ruhig und man hatte die Person von der Brücke ausmachen können. So wurden wir auf direktem Kurs geschickt und nach einiger Zeit wurde die Person auch vom Boot aus gesichtet. Langsam und vorsichtig versuchte man nun an den armen Kerl heranzukommen.
Ein kleiner Anprall beruhigte den wild mit den Armen umher schlagenden, so dass er nun gepackt und ins Boot gezogen werden konnte.
Dort lag er nun ruhig und lang gestreckt. Er hatte sichtlich keine Verletzungen erlitten und sbedurfte auch keiner weiteren Maßnahmen und so steuerten wir zurück zum Schiff. Man sah schon bei der Annähreung viele der an Bord befindlichen Passaagiere an der Reeling stehen, wahr wohl für diese ein „willkommenes Erlebnis“ einer Seereise.
Nun wieder an Bord gehievt wurde der Mann sofort in die „Krankenstation“ verbracht und das Bootsmanöver war beendet.

Schiff lag im Hafen, Mittagessen im Salon. Teilnehmer: Kapitän, ich 1.Offz, Chief und eine junge Funkerin auf ihrer 1. Reise.
Ich machte den Vorschlag, am Nachmittag ein Bootsmanöver durchzuführen. Funkerin fragte ob sie da auch mitmachen durfte, sie hätte noch nie in einem Boot gesessen und gerudert.
Ich erwiderte, das müssen sie sogar, haben sie noch nie einen Riemen in der Hand gehabt?
Der Kapitän prustete los und konnte sich vor Lachen nicht mehr halten. Da merkte ich meinen Fauxpas und es war mir etwas peinlich

Doch so hätte das fast jede/r formuliert. Ob die Dame wohl auf den Hintergedanken kam?

Dank auch an Exmatrose für seinen bebilderten Erlebnisbericht von dem "zünftigen" Bootsmanöver ; wichtigster Mann im Boot offensichtlich der Kombüsen-Chef und seine Mitbringsel aus dem Proviantraum.

Gruß,

Silverback.

Servus Exmatrose & all,

bei der HSDG und bei Oetker wurden mehrmals Bootsmanöver und Feuerschutzübungen durchgeführt. Jeder muste seinen Platz gemäss Sicherheitsrolle einnehmen. Die Boote wurden auf See ausgeschwenkt und etwas abgefiert, aber nicht zu Wasser gelasssen.
Die Bestückung der Rettungsboote wurde kontrolliert und aktualisiert und die Boote waren immer gut in Schuss.

Das war wohl auch z.T. den Passagieren geschuldet, die wir öfter an Bord hatten.

Auf der SANTA ELENA wurde während einer Hafenliegezeit ein Bootsmanöver für einen Ausflug mit Passagieren in die nähere Natur genutzt.

Einmal begegneten wir auf See einem Schiff in Seenot, bei dem von unserer Seite ein Motorboot zu Wasser gelassen wurde um dem havarierten Schiff Hilfe anzubieten.

Das beobachtete Schiff hatte leichte Schlagseite und einen Ponton im Schlepp.
Da auf unsere Anfrage per Funk nicht reagiert wurde, beschloss der Kapitän, das Motorboot zu Wasser zu lassen um die Hilfe anzubieten.

Dabei erfuhren unsere Leute, dass der Ponton bei Sturm über Bord gegangen ist und nun im Schlepp war. Schlepperhilfe war bereits angefordert und unterwegs und wir blieben noch in der Nähe bis die Hilfe kam.

Trotz relativ ruhiger See war es nicht ganz einfach, das Boot, das sich ständig auf und ab bewegte, wieder an die Haken zu bekommen und wieder an Bord zu hieven.